Münchner Taxler errichten Mahnwache vor der CSU-Parteizentrale
„Scheuers Eckpunkte müssen weg!“ ist das Motto der bundesweiten Aktionen des Taxigewerbes gegen die Pläne des Bundesverkehrsministeriums; das Münchner Taxigewerbe wird Fahrgäste heute weiter transportieren
München, 10. April 2019 – Heute am Mittwoch, den 10. April ist der bundesweite Aktionstag des Taxigewerbes gegen das sog. Eckpunktepapier von Verkehrsminister Scheuer. In München haben sich die Taxizentralen darauf geeinigt – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Messe „bauma“ – von einer weiteren Demo mit Unterbrechung der Fahrdienste abzusehen. Stattdessen wird der Taxiverband München (TVM) von 11:30 bis 14:00 Uhr eine Mahnwache vor der CSU-Parteizentrale (Mies-van-der-Rohe-Str. 1) einrichten. Die IsarFunk 450540 Taxizentrale entsendet ein Mitglied der Geschäftsleitung zur Mahnwache.
Nach den Taxi-Demos im Herbst 2017 sowie diesen März geht das Münchner Taxigewerbe erneut auf die Straße, dieses Mal mit einer Mahnwache vor der Parteizentrale, die mit Andreas Scheuer den Verkehrsminister im Bundeskabinett stellt – allesamt stehen aus Sicht der Taxibranche unter dem Verdacht, globale Internetplattformen einseitig zu unterstützen und dabei den Niedergang des Taxigewerbes in Kauf zu nehmen.
„Nach Zahlen unseres Bundesverbandes beschäftigt die Taxibranche in Deutschland 250.000 Menschen und damit so viele wie Daimler und BMW zusammen. In München dürften ungefähr 12.000 Menschen und ihre Familien vom Taxigeschäft leben“, erklärt Florian Bachmann, Vorsitzender des Taxiverbands München. „Wir lehnen das Eckpunktepapier von Scheuer ab, weil es Bestimmungen im Personenbeförderungsgesetz abschaffen will, ohne das gesamte Gesetz zu reformieren. Es wird einfach nur der Weg für Fahrdienstvermittler wie Uber geebnet, und das zum Nachteil des klassischen Gewerbes.“
„Es sollten gleiche Regeln für alle gelten. Die Pläne von Scheuer verzerren den Wettbewerb und zerstören unsere mittelständische Struktur. Wir sind über 30.000 regional verwurzelte, kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer der Münchner IsarFunk 450 540 Taxizentrale. „Unternehmen wie Uber wollen lediglich den Rahm im Mobilitätsgeschäft abschöpfen. Die kümmert die Einhaltung des Mindestlohns oder die Entrichtung von Steuern nicht. In den USA haben Unternehmen wie Uber die Löhne der Taxifahrer bereits erfolgreich zerstört. Der Stundenlohn eines Uber-Fahrers liegt nach einer Erhebung des MIT im Mittel bei 3,37 US-Dollar pro Stunde – und das vor Steuern!“
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