Schnell, schnell zur Schnell-Ladestation!

Zwar will die Stadt München bis zu 18 Schnellladestationen für Elektroautos im Stadtgebiet installieren, doch das kann dauern. Deshalb scheint es gar nicht abwegig, über eine eigene Schnellladestation nachzudenken – auch wenn die Schnellladestationen mit 50 Kilowatt Leistung ganz schön teuer sind. Das Tempo – 50 Kilowatt in 30 bis 40 Minuten – drückt auf den Geldbeutel: samt Anschluss den Energieversorger kann eine Schnellladestation bis zu 20.000 Euro kosten. Bei einem Liter-Preis von 1,15 Euro sind das etwas mehr als 17.000 Liter Diesel. Das allein aus dem laufenden Umsatz zu stemmen, ist für Taxiunternehmer oder einen Handwerker mit seinem Lieferwagen wohl kaum möglich. Dazu weiter unten mehr.

Die Alternative ist heute eine „langsame“ Ladestation, wenn sie mit 22 Kilowatt laden kann. IsarFunk verfügt inzwischen über zwei elektrische Smarts „For Two“, die als praktische Helfer für kleine Fahrten in der Stadt dienen. Mit der 22 KW-Bordladeeinrichtung ist der Smart in weniger als 40 Minuten geladen. Eine sogenannte Wallbox für 22 Kilowatt schlägt mit bis zu 1.500 Euro zu Buche, ist also vergleichsweise günstig.

Ein 50 KW Multicharger mit zwei  angeschlagenen Kabeln (Typ 2 Combo und CHAdeMO) sowie zusätzlich einem Normalladepunkt (22 KW/Typ 2) könnte für Unternehmen in Frage kommen, die mehrere Elektrofahrzeuge im Schichtbetrieb schnell laden müssen.

Bei öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Ladestationen gibt es Förderquoten, die je nach Zugänglichkeit (rund um die Uhr oder etwa nur tagsüber) verschieden hoch sind.  Für die Errichtung der Ladesäule, Netzanschluss und Montage und bei Erfüllung des öffentlichen Zugangs sowie genau definierter zusätzlicher Voraussetzungen werden Normalladepunkte bis einschließlich 22 Kilowatt mit einem prozentualen Anteil von 40 Prozent bzw. bis höchstens 3.000 Euro pro Ladepunkt gefördert. Der Fördersatz verringert sich, wenn die Ladestation nicht ständig öffentlich zugänglich ist.

Wer sich seine Ladestation aufs nicht öffentliche zugängliche Firmengelände setzt, darf mit einer derartigen Förderung nicht rechnen. Allerdings vergibt auch die KfW zurzeit sehr günstige Kredite (ab 1 Prozent) für Ladeinfrastruktur, im sogenannten KFW-Programm 240/241. Damit kann der Taxiunternehmer Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder Betankungsanlagen für Wasserstoff errichten. Ein schneller Anruf bei der Hausbank und bei den SWM sollten die ersten Schritte sein.