3 Thesen anlässlich der Taxidemo am 13. März 2019
Scheuers Eckpunkte sind Flickschusterei, es fehlt ein Gesamtkonzept für die Mobilität in Städten
München, 11. März 2019 – Am Mittwoch, den 13. März findet von 10.00 bis 12.00 Uhr gegenüber der Staatskanzlei eine Demonstration der Münchner Taxler gegen Scheuers Eckpunkte zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes statt. IsarFunk unterstützt diese Demo. Wichtig: Für Fahrgäste, die existentiell aufs Taxi angewiesen sind (etwa Krankenfahrten), wird die Taxizentrale versuchen, auch während der Demo eine Beförderung zu gewährleisten. Christian Hess, Geschäftsführer der IsarFunk Taxizentrale nennt die Vorschläge von Verkehrsminister Scheuer „Flickschusterei“ und stellt 3 eigene Thesen zur Mobilität in der Stadt auf.
„Wir lesen in der Presse, dass das Bundesverkehrsministerium die Rückkehrpflicht der Mietwägen abschaffen will. Abgesehen davon, dass kein Verbraucher weiß, was hier Rückkehrpflicht bedeutet, sind die Vorschläge Scheuers reine Flickschusterei an einem in die Jahre gekommenen Gesetz. Das Gesetz wird lediglich durchlöchert, statt dass es entschlossen reformiert wird. Es fehlt ein integriertes Konzept für die Mobilität in der Stadt – so führt das Ganze nur zur weiteren Verstopfung der Innenstädte“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer der Münchner IsarFunk 450 540 Taxizentrale.
Christian Hess steht für vertiefende Interviews zur Verfügung.
Eine Studie aus den USA [1] hat im letzten Jahr nachgewiesen, dass mehr Autos von Uber & Co die Städte nicht entlasten, sondern verstopfen. Das Verkehrsvolumen stieg in den 9 erfassten Großstädten teilweise um bis zu 180 Prozent oder auf 5,7 Milliarden Meilen zusätzliche Fahrleistung.
Die IsarFunk Taxizentrale kann hinter den Ansätzen des Bundesverkehrsministeriums kein schlüssiges und integriertes Mobilitätskonzept für Stadt und Land erkennen. Die IsarFunk-Taxizentrale stellt folgende 3 Thesen und Forderungen auf:
– Einheitlich vorgegebene Bedingungen für alle! Schon jetzt strömen Mietwägen/Limousinen von den umgebenden Landkreisen in die Stadt, verstopfen Straßen und belegen Parkplätze. Der gesamte öffentliche Verkehr (dazu zählen MVG und Taxis) und die Infrastruktur muss enger abgestimmt werden. Es gilt: integrierter Verkehr und „integrierte“ Regeln für alle!
– Einheitlich festgelegte Fahrpreise für alle! Taxi ist Teil des ÖPNV und die von den Kommunen festgelegten Fahrpreise sollten beibehalten, aber die Tarifstruktur ausgebaut werden. Das wird jetzt bereits über Zuschläge praktiziert – so können Tarife für Kleinbusse, Inklusionstaxis oder Luxuslimousinen eingeführt werden. Auch über Festpreise vor Antritt der Fahrt sollte ruhig nachgedacht werden. Wucherpreise zu Messezeiten und an Feiertagen sollten verboten bleiben. Auch IsarFunk ist für Taxi-Sharing (aber gegen die Dumping-Preise der DB-Tochter Clever Shuttle).
– Einheitlich erkennbarer Taxidienst! Wer die Rückkehrpflicht für Uber & Co abschafft, der führt ein Taxi neben dem Taxi ein. Deshalb müssen einheitliche Regeln für Taxidienste geschaffen werden. Dazu zählen Personenbeförderungsschein und Prüfungen für die Fahrer, Konzessionen für die Taxi- und Mietwagenunternehmer, steuerliche Kontrolle über den Fiskaltaxameter, Einhaltung des Mindestlohns – und nicht zuletzt ein klares Erkennungszeichen für den Fahrgast, damit er weiß, dass er ein Taxi vor sich hat.
IsarFunk sucht weiterhin den Dialog mit der Stadt. Schließlich verfügt die Taxizentrale über einschlägige Erfahrungen. So hat das Unternehmen zum Beispiel 2011 das erste Elektrotaxi Deutschlands eingeführt und verfügt heute über die größte elektrische Flotte sowie die meisten vom ADAC zertifizierten Eco-Taxis in München. Den ersten Taxi-Sharing-Dienst testete IsarFunk am Flughafen München im Frühjahr 2012.
[1] Quelle: http://www.schallerconsult.com/rideservices/automobility.htm