Wir sind Taxi – Große Taxi-Demo am Dienstag, 18. September

Wir sind Taxi – alle anderen billige Kopien. Und das sollten unsere Kunden verstehen. Deshalb demonstrieren am 18. September 2018 gemeinsam die beiden Taxizentralen in München, die Verbände und viele Taxi-Unternehmer.

Bei den anstehenden Novellierungen des Personenbeförderungsgesetzes sollte der Fahrgast im Fokus stehen – nicht der Profit des Digitalgewerbes. Über eine ‚Uberisierung’ freuen sich nur Investoren. Unsere Kunden müssen lernen: Bits und Bytes tragen keine Koffer. Service, das sind wir, das Taxi. Um das den Entscheidern auf der politischen Ebene zu verdeutlichen, gestalten wir eine Sternfahrt. Wir wollen gehört und verstanden werden.

Unsere Argumente:
1. Das Personenbeförderungsgesetz ist eine Errungenschaft, die als fixe Säule den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärkt. Wer wahllos #Uberisierung unterstützt, ignoriert die im ÖPNV verankerten Fahrgastrechte.
2. Das Taxi befördert alle – ob Rollstuhlfahrer oder Patient. Das verlangt das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) und das entspricht unserem Selbstverständnis.
3. Taxiunternehmen haben Betriebspflicht oder anders:
ein Taxi fährt auch dann, wenn es aus betriebswirtschaftlichen Gründen eigentlich in der Garage stehen müsste.
Dem steht das Algorithmus-Business entgegen oder anders:
Service, gäbe es nur dann, wenn es sich lohnt. So bleibt der Fahrgast wörtlich auf der Strecke.
4. Fixer Tarif: Es wird oft behauptet, das Taxi sei zu teuer, die Kopien seien billiger.
Tatsache ist: das festgelegte Beförderungsentgelt im Taxiverkehr ist ein Konsens von Bürgern und Unternehmern. Der Tarif steuert, dass die individuelle Beförderung gegenüber U-Bahn und Bus teurer ist. Das ist ein gewünschter Effekt.
Für den Fahrgast bedeutet ein fester Tarif Sicherheit rund um die Uhr an allen Tagen. Das heißt, der Preis gilt auch wenn die Nachfrage nach einem Taxi hoch ist, egal, ob Samstagnacht, an Silvester oder bei Störungen im Linienverkehr. Wer billigere Dienste verspricht, sollte auch ehrlich darüber reden, wann und wie es teurer wird. Bisher hat keiner der neuen Mobilitätsdienste bewiesen, dass sich sein Konzept rechnet, er also auf Dauer überlebt. Deshalb: Hände weg vom Taxitarif. Sonst zahlt der Fahrgast am Ende die Zeche.
5. Beim Taxi gilt: Rufen Sie einfach an. Der Gesetzgeber will, dass Bestellungen schnell und unkompliziert erfolgen, er schreibt explizit telefonischen Service vor! Taxi kommt heute wie gerufen, z.B. per Telefon über die vom Taxigewerbe bezahlten Telefonzentralen. Und ja, Taxi hat auch App! Und da diese mit den Zentralen verknüpft sind, funktionieren diese nahezu in jeder Stadt. Das ist Service.
6. Die Taxibranche hat als einer der ersten Wirtschaftsbereiche einen bundesweiten Mindestlohn unterstützt. Es gilt: professionelle Fahrer sollten von ihrer Leistung leben können.
Wir wehren uns gegen eine Personenbeförderung durch Amateure ohne Ortskundeprüfung. Unsere Profis unterliegen zudem medizinischen Kontrollpflichten – ganz nebenbei, auch das ist eine Vorschrift, die den Fahrgast schützt. Ebenso wie die funktionalen und verkehrstechnischen Prüfungen der Fahrzeuge (von Kennzeichnungspflicht bis zur jährlichen TÜV Kontrolle) sowie weitere Sicherheitsauflagen.
7. Wer ein Geschäft betreibt, zahlt im Inland Steuern und Abgaben – außer er nutzt Steuersparmodelle. Auch die Münchner Zentralen könnten ihren Firmensitz nach Amsterdam verlegen und die Einkünfte über Lizenzzahlungen auf „Null“ rechnen. Doch solche Ideen stehen unserem Selbstverständnis entgegen.
8. Unser Geschäft ist die Beförderung von Menschen, nicht Big Data! Das gilt auch für unsere Apps. Datenschutz ist ein grundlegendes Recht für Kunden und unsere Fahrer. Darüber wird seltsamerweise nicht diskutiert. Big-Data is watching you? Nicht im Taxi!
9. Unsere Taxifahrer sind Profis. Sie verhalten sich serviceorientiert und richten sich nach wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Gesichtspunkten. Alles andere minimiert das Einkommen: 20% der Münchner Taxis fahren bereits mit alternativer Antriebstechnik, Tendenz steigend. Unsere Fahrzeuge sind im Schnitt nicht älter als 4,2 Jahre. Jede Fahrgastvermittlung über die Zentralen folgt einer digital optimierten Flottensteuerung: Auftragssteuerung nach Nähe zum Kunden / Konzentration von Taxi nach Bedarf. Die Zielsetzung: geringer Spritverbrauch, weniger Verkehrsbelastung und kurzem Anfahrtsweg zum Kunden, also schnellerem Service!

Die Märchen vom Umweltschutz, wie sie von billigen Kopien des Taxigewerbes behauptet werden, sind längst wiederlegt.